Nachweisverfahren

Bevor Tierschutzhunde aus dem Ausland ausreisen oder wenn der Verdacht auf Leishmaniose besteht, wird der Hund auf Leishmaniose getestet. Dabei gibt es das „direkte“ und das „indirekte“ Nachweisverfahren.

Diese Testverfahren werden bei verschiedenen Labors angeboten (Laboklin, IDEXX, Parasitus Ex usw..), wir haben sehr gute Erfahrungen mit den IDEXX Befunden gemacht (u.a. sehr gut leserlich mit Referenzwerten)

Indirektes Nachweisverfahren (IFAT, ELISA, Schnelltests)

Beim indirekten Testverfahren wird nicht versucht das Vorhandensein des Parasiten zu bestätigen
sondern es wird die Immunantwort (sog. Antikörperbildung) des Hundes auf die Leishmanien untersucht.

Es kann daher auch bei einem „negativen“ Testergebnis eine tatsächliche Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden, mit höchster wahrscheinlichkeit ist die Krankheit jedoch noch nicht ausgebrochen. Daher können auch immer wieder „falsch“ negative Testergebnisse vorliegen und bei erneuter Testung (auch nach vielen Jahren kann der Titer positiv werden.

Bei einem positiven Antikörper-Nachweis hat der Hund bereits auf das Eindringen des Parasiten reagiert und gilt als „infiziert“. Wenn der Antikörper-Nachweis positiv ausfällt sollten unbedingt weitere Blutanalysen (grosses Blutbild inkl. Organwerte und EEP) durchgeführt werden. Denn der positive Antikörpernachweis alleine sagt noch nichts über die Schwere der Erkrankung aus.

Die indirekten Testverfahren eignen sich besonders für eine erste Abklärung der Leishmaniose sowie
für die Therapiekontrolle.

ELISA (Enzymgebundener Immunsorptions Test)

Beschreibung
Beim Testverfahren ELISA werden die Antikörper im Blut durch Beimischung eines Enzyms farbig.
Für diesen Test werden im Labor Erregerkulturen der verschiedenen Leishmanien Stämme erzeugt.
Am genauesten ist dieser Test, wenn Leishmanienstämme aus dem jeweiligen Land des getesteten Hundes stammen. Gewisse Labore züchten die Stämme selsbt andere kaufen sie im Ausland ein.

 

Sensitivität:
Beim Testverfahren ELISA ist die Sensitivität bei Hunden mit Symptomen sehr hoch (98-99%) auch bei Hunden
ohne Symptome liegt sie noch bei ca 90%. Es können leichte Kreuzreaktionen mit Babesien auftreten.

Beispiel

 

IFAT – Immunfluoreszenz Antikörper Test (auch IFI, IFT)

Beschreibung
Beim Testverfahren IFAT werden den Verdünnungsstufen des Blutes (z.B. 1:40, 1:80) fluoreszierende Farbstoffe zugesetzt welche die Antikörper farbig markieren. Die Verdünnungsstufe bei welcher die Farbreaktion im Mikroskop noch nachgewiesen werden kann, bestimmt den Antikörper-Titer.

Bei einem Titer von 1:320 (1 Teil Blutserum auf 320 Teilen Verdünnungsflüssigkeit) sind also die Antikörper im Blut noch sichtbar, während sie bei der nächst höheren Verdünnungsstufe nicht mehr sichtbar sind.

Sensitivität
Beim Testverfahren nach IFAT liegt die Sensitivität hoch und zwar bei ca. 90%. Nur bei „schwach positiven“ Titer Kann eine eventuelle Kreuzreaktion vorliegen.

Beispiel

Schnelltests (SNAP oder Speed-Test)

Bei diesen Tests wird meist etwas Blut genommen und mitells ablesbarer Farbreaktion (z.B. Striche) soll erkennbar sein ob der Hund Leishmaniose positiv oder negativ ist. Bei einem positiven Tests ist die höhe der Antikörper im Blut nicht bekannt und eignet sich daher auch nicht zur Verlaufskontrolle.

Direktes Nachweisverfahren (PCR, Zytologischer Nachweis)

Beim direkten Nachweisverfahren wird hingegen versucht, das Vorhandensein der Leishmanien im Hund nachzuweisen. Hierfür verwendet man Blut oder Gewebeproben.

Auch hier kann bei einem „negativen“ Ergebnis die Leishmaniose nicht vollständig ausgeschlossen werden. Es belegt lediglich das in dieser Probe (Blut oder Gewebe) keine Parasiten zu finden waren.

Bei einem „positiven“ Testergebnis hat man zwar die Sicherheit das der Hund infiziert ist, jedoch nicht,
über die schwere der Erkrankung selbst.

Diese direkten Testverfahren eignen sich besonders für die Therapiekontrollen nach einer Behandlung oder bei Verdachtsfällen mit negativen Titer.

PCR (Polymerase Kettenreaktion)

Es werden kleine Proben aus Lymphknoten, Rückenmark, Tränenflüssigkeit oder Blut genommen und
in vitro auf DNA der Leishmanien untersucht.

Sensitivität:
Es kann eine Sensitivität bis zu 100% erreicht werden sofern die DNA der Leishmania Infantum bekannt ist.
Dieser Test eignet sich z.B. um eine allfällige Parasiten-Dichte zu bestimmen.

Zytologischer Nachweis

Hierfür werden Punktate oder Biopsien aus Lymphknoten, Hautveränderungen, Rückenmark oder der Tränenflüssigkeit entnommen und mikroskopisch untersucht. Diese Proben werden eingefärbt und man versucht die Leishmanien unter dem Mikroskop zu erkenne. Es braucht jedoch Erfahrung für diese Methode, da diese nicht immer einfach zu erkennen sind. Wenn viele Leishmanien vorhanden sind, ist das Ergebnis deutlich erkennbar:

Achtung: Die Laborergebnisse können nicht miteinander verglichen werden, selbst die Referenzwerte von z.B. einem IFAT Test schwanken je nach Labor. Am besten wird bei einer Verlaufskontrolle immer das selber Labor ausgewählt um die Befunde zu vergleichen.